12.11.2017 / Heute haben es die Dresdner Montagsspaziergänger zumindest indirekt in den ARD-Tatort geschafft. Das wirkte insoweit authentisch, als man sich vor allem sinnlos anbrüllte und einander gram war.
Der Kriminalfall ist schnell erzählt: Eine böse Versicherungsgesellschaft, die noch bösartiger als andere Versicherungsgesellschaften Versicherte um Leistungen bringt. Eine ehemalige Mitarbeiterin hält das nicht aus, will ein Zeichen setzen und bringt eher aus Versehen einen Versicherungsmanager um. Denn alle würden nur etwas gegen die armen Schweine haben, während niemand etwas gegen die reichen Schweine tue.
Weil Kommissarin Sieland (Alwara Höfels) Flüchtlinge unterstützt und dabei den ausrangierten Computer ihres Kommissariatsleiters Schnabel (Martin Brambach) wegschenkt, den Schnabel eigentlich wieder in den Dienst stellen wollte, kommt es zu gegenseitigem Angiften, während Kommissarin Gorniak (Karin Hanczewski) sich im Ablenken und Begütigen versucht. Der Zuschauer erfährt außerdem, dass Schnabel sich seit Jahren Sorgen um die Lage in der Stadt macht, aber aus anderen Gründen als Sieland. Die außerdem noch Stress mit ihrem Freund hat, was einen Teil ihrer schlechten Laune erklärt. Das alles wirkt eher behauptet als schlüssig: Wer krawallt schon ständig seinen Chef an? Wieso werden die Überwachungsbilder der Kamera am Tatort-Hochhaus erst überprüft, als der Techniker nichts Besseres zu tun hat? Und hat der öffentlich-rechtliche Dienst nicht auch für ausrangierte Rechner Weiternutzungsvorschriften nicht unter zwei Din-A4-Seiten?
Zum Glück hatte der MDR wenigstens noch rechtzeitig vor Ausstrahlung gemerkt, dass Lebensretter eines Rollstuhlfahrers rechtsextreme Aufnäher trugen.
Was wohl Kain und Ehrlicher dazu gesagt hätten?
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