1. Welche Begriffe verbinden Sie spontan mit der DDR?
    soziale Sicherheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität untereinander, keine Ellenbogen-Mentalität, keine Arbeitslosigkeit, keine Angst um den Arbeitsplatz, Hilfsbereitschaft, kostenloses Gesundheitssystem, kostenloses Studieren, bezahlter Hausarbeitstag
  2. Woran erinnern Sie sich besonders gern?
    an meine Arbeit und an meine gesellschaftlichen Tätigkeiten
  3. Woran denken Sie ungern zurück?
    marode Altbauten, Untertanengeist gegenüber der Staats- und Parteiführung, lange Wartezeiten bei Wohnungen, Autos und anderen „Luxus“-Gegenständen, kein Telefon
  4. Wie verlief Ihr Berufsweg?
    kontinuierlich und erfolgreich
  5. Was haben Sie in der Freizeit getan?
    Leitung einer Betriebsarbeitsgemeinschaft Philatelie, stellv. Kreisvorsitzender Philatelie im Kulturbund, Leitung einer Schul-Arbeitsgemeinschaft „Junge Briefmarkensammler“
  6. Wen aus der DDR verehren Sie besonders und wofür?
    Wilhelm Pieck – gesamtes Leben für eine gute Sache
  7. Was hat Ihre DDR-Vita besonders geprägt?
    Elternhaus, politische Erziehung
  8. War das Verhältnis von Männern und Frauen zueinander anders als heute?
    ja, gleichberechtigter; die Frauen waren selbstbewusster.
  9. Welche Meinung hatten Sie 1990 zur Wiedervereinigung?
    Ich wusste aus meiner politischen Bildung, was auf uns zukommen wird. Für mich war das auch „Wahnsinn“, aber im negativen Sinne. Ich wollte kein „Bundi“ werden, obwohl ich nicht privilegiert war. Die DDR war meine Heimat.
  10. Welche Meinung haben Sie heute zum vereinten Deutschland?
    Ich lebe gut, aber auf Kosten armer Länder. Deutschland ist wieder großkotzig und meint, in der Welt militärisch mitmischen zu müssen. Unsere Regierungen belügen mich immer mehr und sind eigentlich nur noch Statisten der Wirtschaft. Ich lebe in einer Diktatur des Geldes.

Und falls Sie noch Ihren Lieblings-Ostwitz loswerden wollen: nur zu.

Ein DDR-Deutscher und ein Russe finden an der Lena einen Klumpen Gold. Sagt der Russe: „Au fein, wir werden brüderlich teilen.“ Meint der DDR-Deutsche: „Nichts da, halbe-halbe und nicht anders.“

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