- Welche Begriffe verbinden Sie spontan mit der DDR?
Honecker, Jung- und Thälmannpionier, Patenbrigade, Kubaorangen, Stasi - Woran erinnern Sie sich besonders gern?
An Märchenschokoladentafeln, Schokoquark und Lutscher für 2 Pfennig am Waffelstand um die Ecke, an die Geruchsmischung im Konsum – zwischen Brötchen und Waschpulver. - Woran denken Sie ungern zurück?
An kalte Winter mit Einfachglasfenstern, den Gestank der Brauerei gegenüber, an den Dachboden voller Tauben und deren Kacke. - Wie verlief Ihr Berufsweg?
Ich war in der 4. Klasse, als die Mauer fiel, und grade so noch Thälmannpionier geworden. - Was haben Sie in der Freizeit getan?
Gespielt im Hof mit Freundinnen und die jüngeren Nachbarskinder geärgert - Wen aus der DDR verehren Sie besonders und wofür?
Aus heutiger Sicht: Brigitte Reimann. Für den Idealismus, das Lebensnahe und das Sich-Eingestehen des Irrtums. - Was hat Ihre DDR-Vita besonders geprägt?
Ofenheizung und Nachbarschaftshilfe/Gemeinschaft - War das Verhältnis von Männern und Frauen zueinander anders als heute?
Etwas, ich denke, Frauen waren zwar irgendwie “emanzipiert”, aber in der Realität doppelt belastet mit Heim/Kindern UND Arbeit. Problematischer finde ich, wie die Betreuung von Kindern schon so früh organisiert war, in erschreckenden Fällen wie Wochenkrippen u.Ä.
- Welche Meinung hatten Sie 1990 zur Wiedervereinigung?
Ich war Kind: Es war toll, auf einmal eine Barbie haben zu können und nach Lloret de Mar in Spanien zu fahren. - Welche Meinung haben Sie heute zum vereinten Deutschland?
Ich denke, es wäre so vieles möglich gewesen und dennoch war recht schnell vieles vorgegeben durch die Übernahme des Kapitalismus z.B. Über die Freiheit des Einzelnen auf vielen Ebenen bin ich froh und dankbar.
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