Abraumförderbrücke F60, Foto: M. Kluge

Sehenswert ist der Film auf jeden Fall. Hörenswert auch. Großartige Liedtexte, großartige Schauspieler und die Zerrissenheit gelebten Lebens. In den übergroßen Jubel des vereinigten Feuilletons einstimmen mag ich trotzdem nicht.

Was vielleicht daran liegt, dass Alexander Scheer fast gundermannesker wirkt als Gundermann. Natürlich würde er jeden Look-alike- und Sound-alike-Wettbewerb gewinnen. Aber dadurch wirkt der Film weniger wie ein Kunstwerk und mehr wie eine per Biopic behauptete endgültige Wahrheit. Die so endgültig schon deshalb nicht sein kann, weil beim Zusammenfilmen eines schillernden Lebens auf kinoverträgliche zwei Stunden einiges kleingefaltet bleiben muss. Gundermann dürfte zum Beispiel nicht nur bei den Tagebau-Politniks, sondern auch bei vielen anderen Kollegen angeeckt sein mit seiner Kompromisslosigkeit. Vielleicht wäre eine angedeutete Ähnlichkeit mehr gewesen als eine angestrebte Authentizität, die bis zu den verschluckten Konsonanten reicht. Aber: Natürlich zeichnen Dresen und seine Crew ein weitaus stimmigeres Bild von “Springers Gänsefüßchenland zwischen Elb- und Oderstrand” als Florian “Oscar” Henckel von Donnersmarcks “Das Leben der Anderen”.  Gut, dass es diesen Film gibt.

Aber kann ein Film über die DDR überhaupt realistisch sein, wenn nicht wenigstens Veronica Ferres mitspielt?

Siehe auch: Gerhard Gundermann, 43, Baggerfahrer, Poet, Musikant, Spreetal

 

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