Die Lebenserwartung in Deutschland steigt. Im Jahr 2019 geborene Mädchen werden durchschnittlich 94,8 Jahre alt. Jungen können auf durchschnittlich 88,6 Jahre hoffen.

Die Zahlen beruhen auf Berechnungen des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung. Auftraggeber sind deutsche Versicherungen. Mehr als ein Drittel der in diesem Jahr geborenen Mädchen erleben demnach ihren 100. Geburtstag. Von den Männern schafft das nur ein Zehntel.

Dass Frauen älter als Männer werden, erklärt die Weltgesundheitsorganisation WHO zum einem mit genetischen Gründen, wie dem stärkeren Immunsystem. Einfluss hätten aber auch Lebensumstände und Verhaltensmuster.

Was auffällt: Die als Gender Pay Gap bekannte Differenz bei durchschnittlichen Löhnen von Frauen und Männern sorgt regelmäßig für umfassende gesellschaftliche Empörung. Den Gender Life Gap scheint die Gesellschaft hingegen vollkommen gelassen zu sehen.

Woran liegt das? Wo bleiben die millionenschweren Programme, mit denen Männer davon abgebracht werden, riskante Berufe zu wählen, wie Soldat, Sprengstoff-Entschärfer, Kraftfahrer, Bauarbeiter, Rockstar? “Geh lieber in den Vorstand statt zum Bund. Nur für die wirklich coolen Checker.”  Aber vielleicht ist es immer gut, ein Aufreger-Thema in Reserve zu haben.

Bei den „genetischen Gründen“ könnte ja vielleicht Monsanto etwas machen. Was ist schon gentechnisch manipulierter Mais gegen gentechnisch manipulierte Männer.

Weiterführende Informationen:

Spiegel Online über die Berechnungen
Zeitung Welt über Unterschiede in der Lebenserwartung

Die Republik über den Gender Pay Gap als Mutterschaftsstrafe

 

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