In dem gut einen Monat seit Start von Stimme der DDR  haben sich hier 14 Menschen mit ihren Ansichten und Lebensläufen zu Wort gemeldet.  Besuche empfing der Blog in dieser Zeit  1.654. Ist das viel, ist das wenig? Der Versuch eine Zwischenbilanz.

Blogs gibt es wie Bäume im Wald. Wer bemerkt werden will im Blätterrauschen, benötigt ein Thema, das andere interessiert. Ausdauer schadet auch nicht und ein wenig Glück ist immer dabei. Die Blog-Charts werten nach der Anzahl von Verlinkungen; verlässliche Zugriffszahlen scheinen aber Mangelware wie einst das Magazin oder tschechisches Bier.

Der aufwändig betriebene Bildblog, der sich auf Fehler in deutschsprachigen Medien spezialisiert hat,  veröffentlicht aus Werbegründen seine Visits – pro Monat über eine Million. Andere Blogs dagegen sind fast Selbstgespräche oder finden ihre Leser  im Familien- oder Freundeskreis. Visits besagen, wie oft innerhalb eines bestimmten  Zeitraums von einer IP-Adresse auf eine Website zugegriffen wird. Ruft dieselbe IP-Adresse nach diesem Zeitraum, Standard dafür ist eine halbe Stunde, die Website erneut auf, zählt auch der Besuch neu.

Die anderthalbtausend Visits bei Stimme der DDR, einem Ein-Mann-Feierabendprojekt, finde ich enorm.  Und auch dass sich bei einem Blog mit einem so  eingegrenzten Thema bislang 14 „Ko-Autoren“ gefunden haben, ermutigt zum Weitermachen.  Die hier veröffentlichten Zuschriften (und veröffentlicht wurden alle) entsprechen natürlich den Original-Antworten; lediglich die Rechtschreibung habe ich im Zweifel der nach der Reformreform gültigen angepasst. Was nicht heißt, dass die Orthographie der Schreiber gehinkt hätte; allenfalls ging es um Petitessen.

Dass nach dem Prominenten-Startbeitrag Diestels alle anderen es vorgezogen haben, ihre Antworten anonym zu veröffentlichen, erstaunt nur auf den ersten Blick. Zum einen entspricht es dem Medium Internet. Und wer mag schon seine zutiefst privaten Meinungen, Hoffnungen, Enttäuschungen unter Klarnamen vor einem anonymen Publikum ausbreiten, zu dem im Zweifelsfall der Arbeitgeber gehört. Die Antworten wirken auf mich durchdacht, sprechen in ihrer Buntheit für sich und lösen ein, was der Blog beabsichtigt – eine Plattform zu sein, auf der sich die Erfahrungen anderer mit den eigenen vermischen. Weiter will ich nicht werten. Jeder Interessierte kann sich leicht selbst eine Meinung bilden.

Klar scheint: Die Anzahl der Besucher beeinflusst auch die Anzahl der Zuschriften: Je mehr mitlesen, desto mehr bekommen Lust, sich mit ihren Erinnerungen zu beteiligen, desto interessanter wird das Mitlesen, desto mehr….

Also: Wenn Sie’s interessiert – verschicken Sie den Link, sagen Sie Ihren Freunden Bescheid, twittern Sie, setzen ein „Gefällt mir“ bei Facebook. Am besten gleich jetzt.

Stimme der DDR freut sich auf Leser, Mails, Biografien und auf Ihre Meinungen per Kommentar.

Mario Kluge


 

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