Eben ging’s noch lo-hos und schon ist es wieder vorbei: Deutschland ist in der Vorrunde der Fußball-WM ausgeschieden.
Die Mannschaft und ihr Trainer beteuern Fassungslosigkeit und Bedauern, wirken dabei aber eher wie mäßig talentierte Darsteller von Fassungslosigkeit und Bedauern. Das Land scheint es ebenfalls gelassen zu sehen; dieses Jahr waren deutlich weniger beflaggte Autos unterwegs. Das könnte mit dem Özil-Gündogan-Gezerre zu tun haben oder mit dem FIFA-Kommerz.
Wer trotzdem schlechte Laune kriegen will, kann in die Leserkommentare unter den Online-Berichten schauen, wo Leute allen Ernstes behaupten, dass ein zerstrittenes Land keine überzeugende Nationalmannschaft haben könne und im Übrigen Merkel endlich weg müsse. Was sie ignorieren: Belgien ist weiter, trotz des Dauerstreits zwischen Flamen und Wallonen, Spanien trotz Katalonien und Kolumbien trotz des Zoffs wegen der FARC-Guerilla. Aber wer eine feste Meinung hat, blendet eben alles aus, was dazu nicht passt.
Natürlich bleiben auch nach dem Ausscheiden der Equipe Tricolore (noir-rouge-or) Die Mannschaft spannende Fragen. Zum Beispiel, ob jemand den Kommentatoren noch sagt, dass “Sbornaja” auf dem O betont wird und nicht auf der vorletzten Silbe. Lohnt sich aber vermutlich nicht mehr, weil Russland spätestens im Viertelfinale ausscheiden wird.
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